Schaffhauserstrasse 16
CH-4332 Stein / AG

Neubauprojekt Südlaube

Am 27. März 2023 hat der Gemeinderat Stein der Wohnbaugenossenschaft Rheinfels Park die Baubewilligung für die Südlaube erteilt.

Am 18. März 2024 konnte der Spatenstich gefeiert werden. Über das aktuelle Baustellenbild kann die Entstehung hautnah mitverfolgt werden.

Einzug ist geplant auf Herbst 2025.

 

Laubenturm (Planungsstand 19.04.2023)
Laubengang (Planungsstand 19.04.2023)
Eindruck Wohnung (Planungsstand 19.04.2023)

Projektbeschrieb

Lage und Volumetrie

Der Neubau des Mehrfamilienhauses liegt auf der Restfläche der Gemeindeparzelle an der Schaffhauserstrasse. Unmittelbar an der Hauptstrasse steht noch eines der wenigen erhaltenen Gebäude des ehemaligen Dorfkerns. An die Brandwand dieses Altbaus angebaut, legt sich der drei – geschossige Baukörper in die Schnittstelle von Kernzone zu Dorf Zone und vermittelt durch seine Formensprache zwischen der polygonalen Architektur des Rheinfelsparks und des historisch geschützten Wohnhauses von 1803 in direkter Nachbarschaft. Die leicht geknickte Nordfassade orientiert sich an den Linien des Rheinfelsparks und erzeugt einen gassenartigen Zwischenraum, der als Zugang zum Gartenhof dient. Auf der Südseite ist das Gebäude vom Altbau leicht zurückversetzt, in seiner Länge einmal nach hinten gestaffelt und folgt so dem Verlauf der Grundstückgrenze. Das dreiteilige Satteldach mit 10 Grad Neigung hilft ebenfalls den Neubau in die gewachsene Dorfstruktur zu integrieren. In den Obergeschossen sind insgesamt 10 Mietwohnungen projektiert. Erschlossen wird das Haus über eine offene Laubengangkonstruktion auf der Südseite mit einem innenliegenden Treppenhaus und einer sekundären Aussentreppe. Das Erdgeschoss entspricht in seiner Grundstruktur den Wohnungs grundrissen, wird jedoch als zusammenhängende Bürofläche erstellt . Das komplette Gebäude ist unterkellert, ein Teil davon bildet die Einstellhalle, welche an die bestehende Halle angebaut ist, und ebenfalls über diese erschlossen wird. Im restlichen Teil des Untergeschosses befinden sich Kellerabteile, Technikraum, Veloräume und weitere Nebenräume.

Ausdruck und Materialisierung

Der Ausdruck des Hauses ist geprägt durch die beidseitige selbsttragende Lauben- und Balkonschicht in Holzbauweise. Die aus Balken und Stützen gefügte Konstruktion erzeugt eine vielschichtige offene Gebäudehülle, die den teils knappen räumlichen Bedingungen entgegenwirkt und wie ein Filter zwischen Innen und Aussenraum funktioniert. Die moosgrün lasierten Elemente umschliessen das Gebäude wie ein Strickwerk aus Holz, das von einer sägerohen Holzschalung ausgefüllt wird. Die unterschiedlichen Grüntöne der Fassade finden ihren Ursprung in der ebenfalls blassgrünen Eternitschalung des Altbaus und führen diese Farbtonalität in verschiedenen Nuancen weiter, so dass ein zusammenhängendes Gebäudeensemble aus Alt und Neu entsteht. Fenster und Handläufe in Holz, eine Drahtgitternetzfüllung des Geländers und rote Textilstoren ergänzen das Erscheinungsbild der Fassade. Ein umlaufender Sockel aus Beton bildet die Grundlage des Hauses und trägt durch seine Höhe zum Boden ebenfalls zum Schutz der Holzteile bei. Ein weiteres prägendes Element ist das sehr luftig konstruierte Dach der Südlaube. Es überragt allseitig die Fassade und schützt diese vor Witterungseinflüssen. Zudem sind Vordächer, Kupferrinnen, Holzschalungen ortsübliche Architektonische Elemente, die helfen, das Haus an dieser Übergangszone zu verorten.

In den Wohnungen hält gleichermassen Farbe Einzug. Gezielt setzen einzelne Elemente wie grüne Vorhangbretter, Sockelleisten und Türzargen Farbakzente. Die Holzfenster und Holztürblätter bewirken eine wohnliche Atmosphäre und stehen im Kontrast zu den harten Materialien wie den lasierten Betondecken und dem geschliffenen Unterlagsboden. Ebenfalls farbig belegte Küchen – fronten runden das Innere Erscheinungsbild der Wohnungen ab. Im Treppenhaus werden die rohen Materialien der Tragstruktur sichtbar belassen. Betontreppenläufe und die Wände in gegossenem Sichtbeton werden kombiniert mit ockerfarbenen Keramikplatten auf den Podesten vor dem Lift. Dieselbe Farbpalette wird ebenfalls in den Bädern in Form von kleinformatigen Keramikplatten in Erscheinung treten.

Struktur und Konstruktion

Der Keller und die Einstellhalle sind in Massivbauweise, hauptsächlich aus Beton gegossen. Ab dem Erdgeschoss ist das Gebäude als Hybridbau konstruiert. Die Tragstruktur, in Form von Decken, Wohnungstrennwände und das aussteifende Treppenhaus sind in Ortbeton erstellt. Die Fassade im Erd- und Obergeschoss besteht aus vorgefertigten und isolierten Holzelementen, die an die Deckenstirnen verankert sind. Punktuell stehen Stahlstützen an der Deckenstirne, die von den Holzwänden verkleidet werden. Die Fassade und das Dach des Dachgeschosses sind ein reiner Holzelementbau. Innenwände in Leichtbauweise aus Gips ergänzen die Tragende Struktur. Die Nord- und südseitige Lauben- und Balkonschicht ist als selbsttragender Holzbau geplant, der in die Fassade zurückverankert ist. Basis dieser Laubenkonstruktion bilden einzelne lineare Fundamentstreifen entlang der Fassade. Eine vielschichtige Konstruktion aus Doppelstützen, einer primären Balkenlage mit Zangenverbindung und einer sekundären Balkenlage prägen diese luftige Schicht an den beiden Hauptfassaden. Die Dachfläche schiebt sich als Vordach mit sichtbarer Sparrenlage über die Laubenbereiche und schützt so vor Witterungseinflüssen.

Technik

Als zentrale Wärmeerzeugungsanlage wird eine Grundwasserpumpe an den bestehenden Grundwasserschacht des Rheinfelsparks angeschlossen und liefert so die benötigte Wärmeenergie für Heizung und Warmwasser. Wärmeabgabe in den Wohnungen erfolgt durch Fussbodenheizungen mit Raumthermostaten. Ein Grossteil des benötigten elektrischen Stroms generiert die Photovoltaikanlage auf den Satteldachflächen. Die Anlage ist als «In Dach -Anlage» ausgeführt, und ist sowohl Dacheindeckung als auch Energielieferant gleichzeitig. Besonders auf den Laubengängen im Dachgeschoss wird die Installation sichtbar sein, da auf eine übliche Verschalung der Untersicht bewusst verzichtet wird, um die PV-Zellen zu zeigen. An vier hauseigenen Ladestationen in der Einstellhalle können Elektrofahrzeuge mit dem gewonnenen Strom laden.

Zeitraffervideo der Baustelle Südlaube

Das Zeitraffervideo der Baustelle Südlaube wird jede Nacht aktualisiert und zeigt den Verlauf der Arbeiten seit Beginn bis zum aktuellen Tag an.